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Amazon und Prime – viel Geld und kaum noch Vorteile

Versandlogistik

Amazon und Prime – viel Geld und kaum noch Vorteile

Natürlich. Auch ich habe es einige Zeit lang genossen einfach zu Amazon zu surfen und einfach zu kaufen.
Dafür habe ich mich seinerzeit auch auf das Angebot „Prime“ eingelassen und war zunächst auch glücklich damit: Die Sachen kamen schnell und pünktlich.

Da ich zu den glücklichen Menschen gehöre, die unweit des Hauses auch eine Packstation vorfinden, hielt das auch eine ganze Weile an, denn so konnte ich zuverlässig die Dienstleiter aussperren, die nur wochentags ausliefern und ihre Pakete nicht bei Nachbarn hinterlassen.
Aber inzwischen bekommt die heile Welt bei mir (und wie ich so höre auch bei anderen Menschen) erhebliche Risse, die dazu führen, dass ich aus Prime aussteigen werde und beim Online-Kauf nun auch wieder der Preisvergleich verschiedener Anbieter als bevorzugte Kauf-Option wähle.

Ich habe natürlich nie geglaubt, das Amazon immer das günstigste Angebot offeriert, es war oft einfach praktischer, als den Preisunterschied mit „stundenlanger“ Suche zu nutzen.
Doch die Latte liegt immer höher, denn inzwischen kostet Prime ja 69 € jährlich, was dem Gegenwert der Nutzung nicht mehr entspricht.

Gucken wir uns das mal im Einzelnen an:

Der Versandvorteil

„Heute bestellt, morgen da!“, so fing das einmal an und es stimmte auch.
Daraus ist ein „möglicherweise heute versendet und vielleicht auch morgen schon da“ und „vielleicht verraten wird dir auch wo“ geworden.
Etwas anderes als der Versand an die Packstation funktioniert für mich schon nicht mehr, denn selbst wenn es zwei oder drei Tage braucht, meldet sich die Packstation wenigstens zuverlässig und ich weiß, wo ich es finde.
Es sind Waren einfach zurückgegangen, weil das bezeichnete „Paketdepot“ von 9-17 Uhr geöffnet ist und am Wochenende gar nicht auf hat (nicht wahr, DPD?), was für jemanden, der normalerweise von 6-18 Uhr aus dem Haus ist, nicht zu realisieren ist.
Da war auch der erstaunte Ausdruck in der Stimme des UPS-Fahrers, der mir das Paket gerne am nächsten Tag, auch wieder gegen 11 Uhr zustellen wollte, dem ich sagte, er könne das dann direkt zurückschicken, ich wäre ja wieder nicht da. Das Angebot das Paket im Depot irgendwo vor der Stadt abzuholen, nehme ich natürlich nicht an, weil ich nach Feierabend nicht noch 2 Stunden in die Pampa vor der Stadt fahre um ein Päckchen abzuholen. Der Gegenwert der Zeit übersteigt ja zumeist den Wert des Inhaltes.
Und gerade eben erst hat „AmazonLogistics“ an der Tür geklingelt. Der Bote hielt es nicht für nötig an die Tür zu kommen und stopfte das Paket gewaltsam in den Briefkasten und verschwand. Im Lieferstatus heißt es dann „bei einem Hausbewohner abgegeben“. Nicht mal bei wem.
Der Versandvorteil war der meist genutzte Vorteil meines Prime-Accounts. Er ist kaputt.

Musik unbegrenzt hören

Doch ja, Musik höre ich. Allerdings kann ich mit dem Hitparaden-Kram nix anfangen und die meisten von euch würden an meinem Musikgeschmack verzweifeln.
Ich höre nicht mehr so viel Musik zu Hause, sondern eher unterwegs, wenn ich mal nicht mit dem Rad unterwegs bin. Streamen ginge also vor allem auf den Mobilfunkvertrag.
Ja, natürlich kann man zum Offline hören was herunter laden, aber dazu kommt ja noch die Frage ob das, was ich hören will überhaupt verfügbar ist.
Damit ich mit meiner Musik (außer an Andere weitergeben natürlich) machen kann was ich will, kaufe ich MP3-Dateien schon seit langer Zeit und finde vieles nicht in den Angeboten von Amazon und Co. Kurzum: Dieses Angebot passt nicht für mich, da ich kein Stino („stinknormaler Mensch“, also alle „individuellen“ Wesen da draußen die nach der Mode leben) bin.

Filme und Serien kostenlos

Alles, was ich gerne gucken würde kostet Geld. Auch mit Prime.
Alles andere habe ich entweder gefühlt schon 200 mal gesehen oder es läuft eh aktuell im Fernsehen.
Wenn es dann doch was spezielles gibt, was ich jetzt gleich sehen will, ist es nicht verfügbar sondern allenfalls als DVD oder so zu kaufen.
Das ist die Grundsituation.

Das gilt eben auch für die Serien. Die sogenannten „Originals“ fangen das nicht wieder auf, da einen auch dort schlicht nicht alle wirklich interessieren.
Trotz Magenta-Paket (früher Entertain) am Fernseher ist eine der Standard-Anwendungen des Gerätes schlicht „Aus“. Oder er läuft zur Beschallung, dann ist es fast egal was läuft.
Ich selbst frequentiere lieber Doku-Kanäle, da ist Amazon eh schwach, es sei den man bucht „Channels“ dazu. Kostet Geld.

Leihbibliothek

Nachdem ich irgendwann mal herausgefunden hatte, wie das eigentlich funktioniert, war ich auch schnell enttäuscht: Mehr als einen Krimi für die Bahn lässt sich da nicht finden.
Man gibt sich richtig Mühe das zu verbergen.

Der Rest

Ich bin kein Gamer, also ist Twitch eh kein Angebot für mich.
Warum ich meine Fotos im Kaufhaus hosten sollte (PrimePhotos), erschließt sich mir eh nicht und letztlich ist der Google-Drive-Account oder ähnliches am Ende auch billiger als 69 € im Jahr.
Pantry funktioniert immerhin, koste aber auch Geld. Das bekomme ich auch woanders.

Was bleibt?

Die Frage, ob ich überhaupt 69 € an Versandkosten im Jahr bei Amazon einspare, um den Rest als „Bonus“ zu rechtfertigen?
Nein. Irgendwann hat man ja alles und Kleidung kaufe ich eh außerhalb von Amazon.
Dazu kommt, dass der Preisvergleich bei vielen Waren auch nicht immer zu Gunsten von Amazon ausgeht. Manchmal ist es sogar derselbe Anbieter, der Sachen außerhalb von Amazon günstiger anbieten kann (gefunden bei Computerteilen, Kinder-Teppich, Elektro-Artikeln etc.).
Da reicht dann auch die Bequemlichkeit nicht mehr als Argument.

Foto: Rainer Sturm, pixelio.de

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