Stürmischer Spieltag ohne Sieg
Mit der Empfehlung von bisher 24-0 Spielen trat am gestrigen Samstag der Nord-Meister Bonn Capitals im FlamingoPark an. Die „Hauptstädter“ in der Hauptstadt sicher der gesetzte Favorit, auch wenn so eine Siegesserie ja gerne mal darüber hinwegtäuscht, dass das eine oder andere Ergebnis eben nicht haushoch ausgefallen ist.
Die Chance zum Sieg gab es also, vielleicht auch gerade wegen des stürmischen Wetters, natürlich auch für die Flamingos.
Der Zuschauer auf der Tribüne ist jedoch dann manchmal auch etwas ratlos und staunt über das eingesetzte Team auf dem Feld, zu dem es recht wenig Infos gibt. Die offizielle Homepage der Flamingos ist für Team 1 kaum gepflegt. 4 Neuzugänge sind angekündigt, wer erfährt man erst, wenn sie auf den Platz gehen. Offenbar gab es auch Abgänge, die nach außen aber scheinbar auch nicht kommuniziert werden. Echte Spielberichte findet man nicht, dafür die Promotion der Pausenband.
So scheinen die beiden Pitcher Chiu und Caughey scheinbar gar nicht mehr zum Team zu gehören.
Woran das liegen mag, bleibt spekulativ: Nur verletzt? Was besseres gefunden? Kein Geld?
Dafür pitcht dann im zweiten Spiel ein talentierter ShortStop, der aber Mühe hat die Homeplate zu erreichen, nachdem der Neuzugang Wynn schon nach wenigen Innings sein Pulver verschossen hat und am Ende noch Kannapinn, den man bisher als ShortStop kannte.
Zuschauer und Aufmerksamkeit gewinnt man so nicht, das kann selbst ein Eishockey-Regionalligist schon deutlich besser…
Aber nun mal zu den Spielen:
In Spiel 1 gelang es den Flamingos vor allem durch die Leitung von Mottay als Pitcher und einer den ganzen Tag wirklich zu 90% sicher agierenden Defensive die Gäste bis zum 5. Inning mit nur einem Run Vorsprung kurz zu halten. Die Batter der Flamingos konnten allerdings viel zu selten wirklich wirksame Hits landen. Hohe Bälle sind für die Bonner Defensive kein Problem.
Mit wachsender Spieldauer und Mottays ermüdendem Arm und dem Wechsel des Pitchers zu Jordan Edmond (ein Neuzugang) stieg dann die Punktzahl der Gäste langsam an.
Mit einem 4:1 konnte man am Ende vor allem über die Arbeit der Defensive wirklich zufrieden sein.
Im zweiten Spiel erklimmt Wynn den Wurfhügel und macht seine Job mit Hilfe einiger DoublePlays der Defensive bis zum 6 Inning recht gut, auch wenn er nicht immer die Strikezone zu finden scheint. Der junge Mattern-Knuesel, der ihn ersetzt, hat erschreckend wenig Kontrolle über seine Pitches und produziert mit Kannapinn, im letzten Inning eingesetzt, insgesamt mehr Base-on-balls wie Wynn vorher in 6 Innings.
Letztlich scoren die Berliner am Ende, weil auch Bonn den Pitcher gewechselt hat und die Bonner Defensive am Ende des langen Tages deutlich unkonzentrierter agiert. Mit dem kippenden Momentum zu Gunsten der Flamingos scheinen die Bonner für eine Weile überfordert, aber im 9 Inning ist es auch ein wenig spät für eine Aufholjagd, die am Ende 5 Punkte hätte bringen müssen.
Die Menge der Walks, die die Pitcher produziert haben, ist am Ende die kritische Zahl des Tages, denn sie brachten die Bonner sehr leicht in die Position zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen.
Apropos Anzeigetafel: Wenn ich schon so ein schönes, digitales Ding aufhänge, sollte die Anzeige auch aktuell sein. Teilweise befand sich die Anzeige nicht mal im richtigen Inning, die Anzeige von Balls/Strikes stimmt fast nie. Dann hängt bitte lieber wieder Holzschilder auf!
Nächstes Wochenende sind die Solingen Alligators zu Gast im FlamingoPark, Spielbeginn am 2018-06-30 um 13.00 Uhr /16.30 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 3,00 €.
Text: Peter Wendel
Foto: Christiane Kuhn
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