Buch: Kopenhagen-Krimi
Die COVID-19 Krise hat wahrscheinlich nicht nur bei mir dazu geführt mehr zu lesen als sonst: Als Radfahrer habe ich mir zuerst einen Kopenhagen-Krimi ausgesucht.
Sara Blædel
Die Autorin wurde 1964 in Kopenhagen geboren und lebt auch heute mit ihrer Familie dort. Sie arbeitete unter anderem als Journalistin und Redakteurin ehe sie 2004 begann Kriminalromane zu veröffentlichen.
Jahr für Jahr erobern ihre Bücher, die in fünfzehn Sprachen übersetzt werden, die Spitze der dänischen Bestsellerlisten.
Unschuld
Unschuld ist der wohl schon 4. Roman aus der Serie mit Kommissarin Rick, der erste jedoch den ich entdeckt habe.
Im Viertel um die alten Schlachthöfe wird eine Prostituierte ermordet und recht schnell stellt sich heraus, das die Spur durch ein Gewirr von Zusammenhängen aus dem Rotlichtmilieu und Zwangsprostitution bis zurück in die Zeit des Kosovo-Krieges führt.
Kommissarin Rick, die ganz dem Gebrauch der Stadt, den Weg zur Arbeit häufig mit dem Rad zurücklegt, und ihr Freundin Camilla Lund müssen dabei im Rahmen der Ermittlungen nicht nur die frustrierende Polizeiarbeit ertragen, sondern auch die Fallen ihres Privatlebens meistern.
Camilla Lund, ihres Zeichens Kriminalreporterin, erscheint mir dabei ein wenig wie ein Sidekick zur früheren journalistischen Tätigkeit der Autorin. Sie kämpft mit den Ansprüchen auf Sensationen und hohe Verkaufszahlen in ihrer Redaktion.
Kriminalarbeit
Fernab von explodierenden Häusern und wilden Verfolgungsjagden mit dem Auto wird hier Ermittlungsarbeit geleistet und durchaus auch der Alltag der Ermittler dargestellt.
Wer also etwas im Stile von amerikanischen Krimiserien erwartet, ist hier definitiv falsch.
Dieser und auch andere Krimis der Autorin, die ich gelesen habe, zeigen aber auch, dass das Böse meist gleich nebenan unter einer nur wenige Millimeter dicken Schicht der Normalität wohnt.
Ein spannendes Buch deren Wendungen man mit jedem neuen Hinweis selber folgen kann und dabei Zeile um Zeile verschlingt.
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