GFL: In die Niederlage gecoacht
Im zweiten Derby der Saison mussten sich die Berlin Adler gestern in der letzten Spielsekunde mit 44:49 geschlagen geben.
Der letzte Touchdown zählt
Im gut besuchten Stade Napoleon trafen die beiden GFL Teams aus Berlin zum Rückspiel aufeinander.
Relativ schnell war durch den Spielverlauf klar, dass am Ende derjenige als Sieger vom Platz gehen würde, der den letzten Punkt setzen kann, auch wenn die Rebels zunächst den besseren Start hatten und in Führung gingen.
Ein genesener Zach Cavanaugh führte seine Adler aber dennoch dann souverän zum Ausgleich und darüber hinaus zur zwischenzeitlichen Führung, die noch häufiger wechseln sollte.
Letztlich ein Spiel also, welches zwar dem Publikum Spaß macht, aber den heute oft von ihren Trainern in die Mangel genommenen Defenses nicht.
In die Niederlage gecoacht
Am Ende aber ist nicht die Defense der Adler Schuld an der Niederlage, sondern eine entweder sehr schlechte Kommunikation zwischen Feld und Coaches oder – wahrscheinlicher – ein sehr merkwürdiges Coaching von der Seitenlinie:
Mit weniger als zwei Minuten auf der Uhr stehen die Berlin Adler auf der Fußmatte der Rebels-Endzone und Receiver Pat Donahue begeht die taktische Heldentat an der One-Yard-Line mit einem First-Down abzubrechen.
Alle Taktiker und Zeit-Manager im Publikum schnalzten mit der Zunge: Wow, dreimal Zeit verplempern und den Touchdown im 4. versuchen!
Damit hätte man den Sieg in der Tasche und die Rebels auf ihrer eigenen Fußmatte mit wenig Zeit startend maximal die Chance zum Ausgleich gegeben.
Was dann kommt sorgt für Unverständnis:
Der nächste Spielzug wird als QB-Sneak in die Endzone befohlen und die Rebels bekommen mit über einer Minute Zeit nochmal den Ball. Was dann zum Endergebnis führt…
Wie man auf die Idee kommt, einer motivierten Offense der Rebels freiwillig nochmal den Ball mit soviel Zeit zu überlassen, ist mir persönlich ein Rätsel, hatte doch das Spiel bis dahin gezeigt, dass keine der beiden Defenses wirklich dauerhafte Mittel gegen die Offense der jeweils anderen zu bieten hatte.
Trotzdem ein tolles Spiel mit Teams die nichts unversucht ließen, um den Sieg nach Hause zu tragen, aber leider mit einem doofen Ende aus Adler-Sicht.
Die sogenannte „Stadtmeisterschaft“ ist somit gerechterweise vorläufig unentschieden.