Kim Rabe: Berlin Monster – Nachts sind alle Mörder grau
Auftakt zu einer Urban-Fantasy-Krimireihe, die in Berlin spielt. Mal ganz originell, aber der eine Band reicht mir auch.
Welche Fantasy-Welt?
Während die Autorin ganz normales Berliner Alltagsleben beschreibt, frage ich mich immer wieder, was daran eigentlich „Fantasy“ ist?
Hipster-Trollen gehören die Neuköllner Kneipen und Feen tanzen in Friedrichshain. Was ist daran neu? 😉
Laut Autorin platzte 1989 auf dem Gelände des Flughafens Tegel eine Bombe, die nicht nur vielen Leuten das Leben kostete, sondern deren mentale Strahlung sich um die ganze Welt verbreitete und als sichtbares Ergebnis dafür sorgte, das alle Fantasie-Wesen und Aberglauben unseres Gehirns zu realen Wesen wurden, die nun in unserer Welt leben.
Berlin also.
Ein wirkliches Fantasy-Element enthält der Roman wirklich: Der U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz liegt im Roman im Wedding, was in der Realität Weddinger wie Reinickendorfer sofort bestreiten würden.
Andere Berliner Ortsangaben sind ähnlich unsauber oder mindestens ungenau, was einem Eingeborenen wie mir den Lesespaß schon etwas eindampft.
Immerhin kennt sie das Berghain, einer der Dreh- und Angelpunkte des Romans, den die Autorin während ihrer Stippvisite in Berlin tatsächlich besucht zu haben scheint.
Das Buch
Die Protagonistin ist, wie es sich für heutige Krimis geziemt, Ex-Polizistin und kämpft mit den Dämonen ihres Lebenslaufs. Als Privatermittlerin versucht sie eine Vermisste Person zu finden und gerät dabei immer tiefer in eine Mordserie, die unter den Wesen aus unseren Gedanken wütet.
Dabei gerät sie selbst in Gefahr, hat Sex mit ihrem Ex-Kollegen und löst schließlich den Fall.
Die Story an sich ist also ein klassischer Krimi in einem etwas bunter beschriebenen Berlin, welches nie einen Mauerfall erlebte.