3D: BambuLab X1 Carbon – Eine andere Welt
Ich habe es getan und mir den BambuLab X1 Carbon gegönnt!
Das ist nicht einfach nur der Wechsel eines Gerätes, sondern der Eintritt in eine neue, einfachere Welt des 3D-Drucks.
Warum noch ein 3D-Drucker?
Wenn man, wie ich, vor allem ein Hobby- und Spaß-3D-Drucker ist, kann einem selbst der Ender 3, den ich ja auch noch besitze, irgendwann rasend machen:
Eigentlich will man nur mal was Praktisches oder irgendeine Figur für einen Geburtstag herstellen und landet dann immer wieder auf dem Hosenboden der 3D-Druckwelt.
Das bedeutet schlicht, entweder kann man es nicht drucken, weil es mehrfarbig ist und in nur einer Farbe halt nicht toll aussieht, der Druck besteht aus vielen Teilen die viele Tage Geduld erfordern oder der Druck scheitert aus tausend anderen technischen Gründen.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Das bis hierhin erworbene Druckwissen ist wichtig und wird auch weiterhin gebraucht um Drucke selbst zu entwerfen oder zickige Modelle/Platten zu debuggen.
Während jedoch beim Ender noch vieles per Hand oder Gefühl kalibriert wird und oft schon das Bed-Levelling einen in den Wahnsinn treiben kann, die Temperatur irgendwie nicht stimmt und das Modell warpt oder der Boden blasen wirft oder man ihn ja auch nicht wirklich lange unbeaufsichtigt lassen kann, klappen in dem neuen Gerät die meisten Versuche sofort.
Was Technik und Standard-Einstellungen können
Bed-Levelling ist beim BambuLab halt kein Thema mehr, bei dem man manuell noch was richten muss, denn der Lidar-Laser sorgt in der Kombination mit der Software von alleine dafür.
Ebenso wendet das Gerät „AI“ an um die erste Druckschicht zu beurteilen und festzustellen, ob der Druck überhaupt fortgesetzt werden kann. Ob das wirklich geht, kann ich noch nicht einmal sagen, denn die wenigen Dinge, die hier schon scheitern (zu wenig Haftung z.B.) habe ich selbst noch gewohnheitsmäßig vor der Fertigstellung der ersten Schicht beendet.
Geradezu magisch mutet es an, wenn man mehrere Teile auf einer Druckplatte hat, die Möglichkeit zu haben mitten im Druck eines der Objekte einfach von der Verarbeitung ausschließen zu können, weil es sich vielleicht gelöst hat oder verrutscht ist, ohne den Rest deshalb auch halb fertig wegwerfen zu müssen.
Spagetti im Druck werden ebenso erkannt und der Drucker stoppt an der Stelle einfach, schaltet die Heizung aus, hält aber das Druckbett auf Temperatur. So kann man in Ruhe das fehlgeleitete Filament entferne und lässt dann weiter arbeiten.
Fliamentende, Rollenwechsel… alles kein nerviges Thema mehr!
Und dann eben die Standard-Druckeinstellungen, von den zumindest ich bislang zu 95% noch nicht abgewichen bin, außer um mal noch einen Brim oder Stützen hinzuzufügen. Einfach weil es klappt.
Zeitersparnis durch weniger Einstellungen
Durch dieses System von weniger manuellen Einstellungen spart man auch enorm Zeit die vorher für Probedrucke oder gescheiterte Versuche drauf ging.
Modelle werden, wenn man sie in der Zeit misst, nicht in jedem Fall schneller gedruckt als etwa beim Ender, weil z.B. halt per Standard mit 0,2er Schichten gedruckt wird. Dafür werden sie aber wesentlich sauberer.
Das Gerät ist auf deutlich besser vernetzt als das etwa bei Creality so ist: Ich bekam da oft kein Bild vom Drucker oder das Portal klemmte überhaupt.
Hier ist eine Kamera fest eingebaut, die auf Wunsch auch Zeitraffer-Videos herstellt, die auch unterwegs gute Bilder bietet und die App funktioniert bislang flott und ohne Ausfälle.
Man geht auch wieder gerne aus dem Haus, wenn der Drucker läuft. Der macht das schon.
Der Drucker ist in jedem Fall sein Geld wert, vor allem in Kombination mit dem AMS, welches sich um die Zufuhr des richtigen Filaments kümmert.